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Antibiotika und der Einfluss auf das Mikrobiom

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Als Mikrobiom werden die Mikroorganismen bezeichnet, die ein Lebewesen besiedeln. Bei Menschen sind dies beispielsweise eine Vielzahl von verschiedenen Bakterien und auch Pilzen. Es handelt sich dabei nicht um Anzeichen einer Krankheit, im Gegenteil: Diese Mikroorganismen werden gebraucht, um gesund zu bleiben, und erfüllen wichtige Funktionen. Das Mikrobiom beim Menschen ist in erster Linie im Darm angesiedelt, aber auch die Haut und die Schleimhäute sind wichtige Orte für die natürlicherweise vorhandenen Bakterien.

Am besten erforscht ist bisher das Mikrobiom im Darm, das auch als Darmflora bezeichnet wird. Die Darmflora ist nicht nur wichtig für die Verdauung, auch auf das Immunsystem hat sie Einfluss und erfüllt weitere wichtige Aufgaben für die Gesundheit. Geht es der Darmflora nicht gut, kann dies Folgen wie beispielsweise Übergewicht oder sogar neurologische Erkrankungen haben. Umso wichtiger ist es deshalb, dass die Darmflora im Gleichgewicht ist, bzw. die Vielfalt der Darmflora nicht reduziert wird. Großen Einfluss darauf hat logischerweise die Ernährung, es gibt jedoch noch andere Faktoren, die nicht zu unterschätzen sind. So wirkt sich auch die Einnahme von Antibiotika auf das Mikrobiom aus.

Deren Einfluss auf die Darmflora hat unterschiedliche Aspekte: Einerseits verringern Antibiotika die Vielzahl der Bakterien durch ihre, wie der Name bereits sagt, antibakterielle Wirkung. Dazu kommt, dass resistente Keime vermehrt auftreten.

Diese Auswirkungen richten sich wiederum nach verschiedenen Faktoren. Wie lange ein Antibiotikum genommen wird und die Art der Einnahme spielen eine wichtige Rolle. Entscheidend ist auch, welches Antibiotikum verordnet wurde und das Wirkungsspektrum dieses Medikaments.

Ist das Mikrobiom erst einmal angeschlagen, dauert es eine ganze Zeit, bis es sich wieder erholt hat. Je nach Umständen kann dies deutlich länger als einige Wochen oder Monate dauern. In der Erholungsphase können wiederum verstärkt Bakterien auftreten, die schädlich für den Menschen sind, und Infektionen auslösen. Das liegt daran, dass die gesundheitsfördernden Bakterien zu sehr in der Unterzahl sind, um ungebetene Gäste unter Kontrolle zu halten.

Um die unerwünschten Folgen für das Mikrobiom so gering wie möglich zu halten, sollten Antibiotika deshalb nur dann eingenommen werden, wenn sie tatsächlich notwendig sind. Sinnvoll ist es, wenn das Wirkungsspektrum des Antibiotikums ebenfalls nur so groß ist wie nötig und die Anwendungsdauer nicht länger ausgedehnt wird, als es erforderlich ist.

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